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Knapp 770 km stehen auf dem Programm, erwartungsgemäß haben wir etwas mehr Zeit den Hamburger Elbtunnel zu begutachten 🙂
Abends treffen wir auf dem kleinen Campingplatz ein, Benny und René sind bereits am Nachmittag dort eingetroffen und erwarten uns. Unser Grilleinsatz wirkt eher wie das Eintreffen des SEK…Leute springen aus dem rollenden Auto und noch bevor die Wagen geparkt sind, raucht der Grill schon. Wenn das olympisch wird, kommt unsere große Zeit. Dann wurde erst einmal ordentlich Hähnchen verspeist.
Bei leichtem Regen fahren wir nach einem schnellen Frühstück die letzten 130 km bis zur Fähre in Hirtshals und kommen mit ausreichend Puffer an. So können wir uns erst einmal am Fährterminal umschauen.
Dann geht es ganz schnell, die Fähre legt an, wir werden eingewiesen. Wie das Ganze so schnell geht? Dank Kennzeichenerkennung und Vorregistrierung begrüsst man uns schon mit Namen. Die Fähre legt pünktlich ab, nächster Halt: Kristiansand. Mit Divar und Abby (unseren Reisehunden) dürfen wir nur aufs Aussendeck, also schwupps, Deck 9 am Heck und die Aussicht genießen.
Die rund 140 km mit der Fähre vergehen zügig, es gibt nur einen kurzen, aber heftigen Regenguss. Und dann sind wir auch schon in Norwegen. Nächstes Ziel hier: Sandnes Camping in Mandal. Das sind noch einmal 35 km und so kommen wir auch recht zügig mit zwei Motorrädern und zwei Campern dort an.
Wir genießen die Sonne, chillen ein bisschen, dann wird das Abendessen zubereitet. Und dann folgt die erste Nacht in Norwegen.
Bevor wir uns auf den Weg nach Lindesnes machen, frühstücken wir natürlich erst einmal vernünftig.
Gut gestärkt machen wir uns auf zum knapp 30 km entfernten Leuchtturm.
Auf dem Rückweg vom Leuchtturm entdecken wir einen ganz ruhigen Strand, perfekt für die Hunde und uns…auf ins Wasser (ist gar nicht kalt)
Und während wir einen Kaffee kochen als Begleitung zu den Kanelbolle, die wir unterwegs erstanden haben, betrachten wir einen glücklichen Hund
Glückliche Abby, nass und sandig vom Meer
Danach gehts weiter Richtung Norden, Ziel ist Lysebotn. Es sind „nur“ 187 km, aber eben 187 norwegische km 🙂 Als Fahrzeit hat Google ca 4 Stunden berechnet, dazu kommen diverse Fotostopps an den vielen Wasserfällen (erwähnen möchte ich hier den Dorgefossen) und anderen tollen Motiven.
Kommen wir nun zu einem Detail, das erklärt, warum die Fahrt nach Lysebotn so lange dauert. Am Ende unserer Tour müssen wir 640m Höhenmeter nach unten: der Lysevegen. Das sind 27 Haarnadelkurven und ein Gefälle von bis zu 14%.
Eine echte Herausforderung für Mensch und Maschine, aber wir schaffen es auf den Campingplatz. Warum wir uns das überhaupt antun? Wartet ab, morgen gibts mehr.
Die Auflösung ist, wir haben Plätze auf der Fähre von Lysebotn nach Oanes reserviert und schippern heute zweieinhalb Stunden durch den Lysefjord und können so unter anderem den Preikestolen vom Wasser aus sehen. Frühstück gibts also auf der Fähre. Das Wetter lässt sich erst noch ein wenig bitten, aber dann scheint auch die Sonne.
Nach der Fähre gehts nach Sørnesvågen, hier schauen wir uns Wikinger Holzskulpturen an.
Danach fahren wir über Stavanger und einige Tunnel zum Preikestolen Camping und richten uns dort ein. Zum Abendessen gibts Reis, Baby 😉 und dazu Curry-Hähnchen-Geschnetzeltes.
Heute wollen wir den Preikestolen von der Landseite erobern, also rauf auf den 604 m hohen Fels. Nur der Wetterbericht will noch nicht so richtig….fliessendes Wasser am Platz, das hatten wir gar nicht bestellt. Aber dann reisst es auf und wir machen uns mit zwei Taxis auf zum Startplatz. Und da fahren wir direkt mal mit einem E-Auto, Premiere
Am Startplatz angekommen, gehts direkt los.
Wahnsinn, ein echt tolles Gefühl, diese 604 Höhenmeter geschafft zu haben, einmal rauf, einmal runter.
Den Aufstieg haben wir in 2 Stunden 38 Minuten gepackt, damit hatte niemand gerechnet. Nur unsere IronMan Maschine René hat uns komplett abgehängt und obene gelangweilt gewartet. Beim Abstieg hat es geregnet und das hat irgendwie angespornt…Abby ging richtig ab und so waren wir nach 2 Stunden und 2 Minuten wieder unten…da staunt selbst Abby.
Danach gehts wieder per Taxi zurück zum Platz und wir genehmigen uns erst einmal ein Belohnungsbier.
Niemand hat Lust zu kochen, also nutzen wir die Möglichkeiten des Campingplatzes und gehen einen Burger essen. Irgendwie sind heute alle müde….also ab ins Bett.
Heute geht es vorbei an Stavanger entlang der Küste zu den Wasserfällen Langfossen und Låtefossen.
In der Gegend um Odda suchen wir uns einen Platz für die Nacht.
Langfoss
Låtefossen
Eikhamrane Camping
Danach ging es weiter zum Campingplatz, gechillt und ruhig und zum Abendessen haben wir Gyros Pita gemacht 🙂
Aber zuerst einmal….Frühstück. Der Blick auf den Fjord fasziniert mich täglich wieder
Nach dem Frühstück gehts nach Utne, dort wartet eine Fähre (elektrisch, wie sehr viele Fähren in Norwegen)
Skjervsfossen
Als nächster steht der Steinsdalsfossen auf dem Programm. Benny und René haben letztes Jahr schon genug Wasserfälle gesehen und sind bereits vorgefahren. Wir machen zwischendrin noch eine Kaffeepause am See.
Nach dem Eis machen wir uns auf den Weg zum Campingplatz Gaupholm, den Benny und René bereits ausgesucht haben. Wir sind sehr gespannt, René angelt.
Wie man sehen kann, war unser Meisterangler sehr erfolgreich und hat unser Abendessen gesichert…es gibt Pollack, der mit dem Seelachs verwandt ist….echt saulecker und frischer gehts nicht. Nur Sascha ist noch etwas skeptisch.
Das Wetter spielt wieder mit und wir können draussen Kaffee kochen und frühstücken.
Danach geht’s los nach Bergen. Die Motorradfraktion verabschiedet sich einstweilen und bricht in Richtung Norden auf.
Unser Tagesziel ist Gudvangen zum Viking Valley.
Nach einem ordentlichen Frühstück brechen wir auf zur Stabkirche Borgund. Um dort hin zu gelangen, durchfahren wir den Lærdalstunnel, mit 24,5 km der aktuell längste Strassentunnel der Welt.
Auf dem Weg zur Stabkirche Borgund fahren wir durch diesen Tunnel
Das Holz für die Kirche in Borgund wurde im Winter 1180 eingeschlagen, und vermutlich wurde das Gebäude unmittelbar danach errichtet. Das komplizierte Bauwerk wurde von fahrenden Handwerkergruppen erstellt, die Können und Erfahrung mitbrachten. Die Stabkirchen sind Norwegens einzigartiger Beitrag zum Kulturerbe der Welt. Die meisten wurden im Zeitraum um 1130 bis 1350 gebaut. Da setzte die Pest jeglicher Bautätigkeit ein Ende. Es gab ähnliche Kirchen auch in anderen europäischen Ländern, aber nur in Norwegen sind sie erhalten.Von den ursprünglich mindestens 1000 Kirchen existieren heute noch 28. Die Stabkirche von Borgund hat ohne größere Änderungen überlebt. In dieser Beschreibung gehen wir in die Zeit des Baus zurück, wenige Jahre, nachdem das katholische Norwegen eine eigene Kirchenprovinz unter dem Papst in Rom wurde.
So wurde die Stabkirche gebaut
Als die Stabkirchen gebaut wurden, hatte der Holzbau schon lange Traditionen. Zwar war die Wikingerzeit vorbei, aber die Norweger waren noch immer ein ‚Fahrendes Volk: Handwerker kombinierten die Tradition mit neuen Impulsen von Kirchenbauten im Ausland. Die Stabkirche von Borgund trotzte dem Zahn der Zeit, weil sie auf einem steinernen Sockel. So kommt das Holz nicht in Berührung mit feuchtem Boden und fault nicht. Die Stämme sind wohl ‚auf der Wurzel‘ getrocknet worden, damit der Teer an die Oberfläche des Stamms dringen konnte. Danach wurden sie zu Bauteilen bearbeitet. Eine Stabkirche konnte aus 2000 Einheiten bestehen. Die Konstruktion – das Stabwerk – wurde auf der Erde zu starren Rahmen zusammengefügt und dann aufgerichtet, vermutlich mithilfe langer Stangen:
- Die den hohen Zentralraum umrahmenden ‚Stäbe haben dem Kirchentyp den Namen gegeben. Als oberen Abschluss tragen sie geschnitzte Gesichter.
- Mit „Zangen“ wurden die Stäbe miteinander verbunden und verstrebt.
- „Andreaskreuz“. Der Name spielt auf den Apostel Andreas an, welcher an einem solchen Diagonalkreuz gekreuzigt wurde.
- Die runde Bögen sind mit Knien gebildet – dort, wo der Baum natürlich in Bogenform wächst und am stärksten ist: am Übergang Stamm – Wurzel.
- Das Stabwerk der Außenwände ist eine Rahmenkonstruktion, bestehend aus Schwellen, Säulen und Rähm.
- Nur spärliches Licht kam durch die runden Öffnungen. Das Fenster im Giebel ist neueren Datums. Wahrscheinlich war hier bereits im Mittelalter ein Fenster.
- Von unten her gesehen, erinnert die Dachkonstruktion über dem Zentralraum der Kirche an ein umgekehrtes Schiff, wo die Dachstühle den Spanten des Schiffes entsprechen. Der Dachreiter ist auf dem Querschnitt der Kirche nicht zu sehen. Dort hingen zwei kleine Glocken, die im Gottesdienst erklangen. Sie wurden mithilfe eines in den Kirchenraum hängenden Seils geläutet. Im 13. Jahrhundert wurde der freistehende Glockenturm für die großen Glocken gebaut. Er ist der einzige in Stabwerk gebaute in Norwegen, der noch erhalten ist. In der „neuen“ Kirche von 1868 steht eine der alten Glocken aus dem Mittelalter.
- Der Laubengang schützt die Außenwand und die Portale und bietet Schutz bei schlechter Witterung. Er trägt zum charakteristischen Aussehen der Kirche bei.
- Das Rahmenwerk, auf das die Kirche gebaut ist.
- Der Boden der mittelalterlichen Kirche war in die Grundkonstruktion eingelassen. Der grösste Teil ist erhalten, aber zur Schonung des historischen Bodens wurde ein Zweitboden über dem ursprünglichen verlegt. Unter dem Boden wurden Reste gefunden, die von einer älteren Kirche stammen können. Es war üblich, Tote unter dem Kirchenboden zu beerdigen. Dies wurde 1805 gesetzlich verboten, unter anderem wegen des unangenehmen Geruchs. Zu früh geborenen und ungetauften Kindern wurde ein Grab in geweihter Erde verweigert. Kleine Kästchen mit Fehlgeburten sind unter den Kirchenboden geschoben worden – auch noch in neuerer Zeit.
Am Besucherzentrum der Stabkirche trinken wir noch einen Kaffee und essen eine Waffel. So gestärkt machen wir uns auf den Weg zur Fähre Fodnes-Manheller, die uns zu unserem heutigen Nachtplatz bringt. Natürlich haben wir unterwegs noch entsprechend eingekauft…es gibt pølse vom Grill.
Unser heutiger Campingplatz ist Amlasande Fjordcamping. Ein Platz wie gemacht für uns und unsere Reisehunde.
Es hat geregnet und die Wolken hängen tief im Sogfnefjord, wir frühstücken und lassen die Hunde noch einmal ausgiebig baden. Danach geht’s zur Stabkirche Kaupanger, das sind ca. 1.235 m. Die Kirche kann leider nicht von innen besichtigt werden, dafür steht auf einer kleinen Weiden daneben ein beeindruckender Ziegenbock.
Danach wollen Steffi & ich zu einer weiteren Stabkirche in Urnes, Jessica & Sascha haben andere Pläne, also treffen wir uns abends wieder.
Wir fahren also nach Solvorn, wo die Fähre ablegt. Es ist eine sehr kleine Fähre, die nur wenig Platz hat. Um hier nicht den Einheimischen den Platz wegzunehmen, entscheiden wir uns als Fußgänger überzusetzen und die Stabkirche Urnes per pedes zu besuchen…aber vorher bliebt noch Zeit für einen Kaffee und einen Kanelsnurrer.
Danach gehts weiter in Richtung Sognefjell, immer höher hinauf bis auf 1.434 m, dem höchsten Gebirgspass Nordeuropas. Auf dem Weg nehmen wir viele großartige Eindrücke wahr, unterschiedlichste Vegetation und langsam gehts in die Wolken.
Auf etwa 1.100 m erreicht uns die Nachricht, dass Jessica & Sascha auf ihrer Route auch in den Wolken hängen, aber ihr Auto heiß geworden ist und sie sich entschieden haben, stehen zu bleiben.
Wir fahren weiter hoch und entscheiden uns, bei etwa 1.300 m stehen zu bleiben für die Nacht. Wir gehen mit Abby noch das Gebiet erkunden, dann wird gekocht und die Heizung angeschmissen, es ist ein bisschen kühl hier oben.
Der nächste Morgen ist auch noch kühl, also Heizung an fürs Frühstück. Wir bekommen Besuch und dann gehts weiter auf dem Bergpass nach Lom, die Schneefelder kommen näher.